Forschergruppe „Philologie des Abenteuers“
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Workshop „Räume des Abenteuers"

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Leitung: Oliver Grill und Philip Reich

Unbestritten braucht das Abenteuer, „um sich entfalten zu können, Raum, viel Raum“ (Bachtin). Doch weshalb ist es in derart auffälliger Weise raumgreifend? Wie sind Räume beschaffen, die zum Austragungsort von Abenteuern werden, und wie die Modifikationen, die das Abenteuer als Erzählmuster in diese Räume einträgt? Welche Erfahrungsräume und Möglichkeitshorizonte ruft abenteuerliches Erzählen auf und in welche Beziehung treten diese dadurch?

Der Workshop Räume des Abenteuers geht solchen Fragen nach. Sein Interesse richtet sich auf die topologischen und topografischen Voraussetzungen, unter denen etwas als Abenteuer erfahren und erzählt wird, und zugleich auf Räume, die durch das Erzählen von Abenteuern allererst erschlossen bzw. entworfen werden – seien es umgrenzte Areale, seien es fiktive Welten. Dabei spielen Überlegungen zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie genauso eine Rolle wie zum Verhältnis von imaginären und realen Räumen. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Literaturen, die vom antiken Roman bis zur deutsch- und englischsprachigen Gegenwartsliteratur reichen, widmen sich die Beiträge des Workshops den Konstruktionsbedingungen von Abenteuerräumen, den Bewegungsmustern und Ökonomien der Exploration, Durchmessung und Überschreitung, den dazugehörigen Topoi von Weg oder Grenze, Zauberwald, Insel, Schiff oder Wirtshaus, sowie den Kontingenzen, die in diesen Räumen freigesetzt oder gebunden werden. Nicht zuletzt geht es dabei auch um die Frage nach dem Ort des Abenteuers in der Literatur.