Forschergruppe „Philologie des Abenteuers“
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Gastvortrag Sergio Zatti: „Retoriche del desiderio narrativo: Ariosto e Sartre“

15.11.2018 um 18:00 Uhr

Schellingstr. 3 RG, R U104B, 18-20 Uhr c.t.

Am 15. November hält Sergio Zatti (Università di Pisa) einen Gastvortrag zu Dynamiken des narrativen Begehrens bei Ludovico Ariosto und Jean-Paul Sartre.

Ausgehend von Freuds Jenseits des Lustprinzips und von Peter Brooks’ methodologischen Überlegungen in Reading for the Plot geht dieser Vortrag der Frage nach, wie unterschiedliche narrative Rhetoriken zur Strukturierung des Textes beitragen. Als Anschauungsmodelle dieser Rhetoriken, die entgegengesetzte Typen verkörpern, soll einerseits ein rein fiktionaler Text wie der Orlando Furioso (1516) dienen, der schon aufgrund seiner Entstehung als work in progress im Zeichen der Prolepse und der Progression steht. Dem soll andererseits ein Klassiker der modernen Autobiographie, Sartres Les mots (1964), gegenübergestellt werden, um zu zeigen, dass in diesem Fall eine ganze Gattung – die der Autobiographie – dem Prinzip der narrativen Rückschau gehorcht.

Sergio Zatti ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Università di Pisa. Seine Forschungsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich der frühneuzeitlichen Narrativik (Ariosto, Tasso), der literarischen Gattungspoetik sowie der Autobiographie. Besondere Aufmerksamkeit fanden seine Studien zum Verhältnis von Epos und romanzo, die inzwischen auch ins Englische übersetzt wurden.

Den Vortrag veranstalten Manuel Mühlbacher und Martin von Koppenfels (Teilprojekt „Dialektiken des Abenteures in der Frühen Neuzeit“) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Italienische Philologie der LMU.

Die Vortragssprache ist Italienisch.

 

Zatti