Forschergruppe „Philologie des Abenteuers“
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Workshop „Abenteuer-‚Katalysatoren‘: Wie westliche Schemen das frühsowjetische Abenteuer antreiben“

30.01.2019 16:00 Uhr – 20:00 Uhr

Institut für Slavische Philologie, Geschwister-Scholl-Platz 1, E 318

 

Workshop im Rahmen des Teilprojekts „Anatomiestunde des erzählten Abenteuers. Abenteuerliteratur und ihre Theoretisierung in der frühen Sowjetunion“ (P8)

Nach Viktor Šklovskij und Vsevolod Ivanov sind westliche Schundromane – wie etwa „Tarzan of the Apes“ (1912) von Edgar Rice Burroughs – „Katalysatoren“ für abenteuerliche Handlungen und die Entstehung neuartiger Helden. Hierin drückt sich eine in Theorie wie Praxis gängige Überzeugung in der Sowjetunion der frühen 1920er Jahre aus: Um die revolutionäre Dynamik in attraktiver Form ins Volk zu bringen, eignen sich Erzählschemen der populären westlichen Abenteuerliteratur oder des Hollywoodfilms in idealer Weise. Im Workshop werden zentrale Positionen dieser revolutionären Abenteuer-Euphorie diskutiert.

16:15
Aage A. Hansen-Löve: Die Zerlegung des Abenteuers in Absätze
Viktor Šklovskijs Sujettheorie, „bessjužetnost’“ (Sujetlosigkeit) und Abenteuerliteratur

17:15
Riccardo Nicolosi: Der Abenteuerheld in der frühen sowjetischen Literaturtheorie
Vom Formalismus zu Bachtin

18:15
Anke Hennig: Abenteuer Film. Abenteuer Revolution

U.a. anhand von „Neobyčajnye prikljucenija Mistera Vesta v strane bol’ševikov“ (Die ungewöhnlichen Abenteuer des Mr. West im Land der Bolschewiken, 1924, Lev Kulešov)

19:15
Brigitte Obermayr: Der Heftroman „Iprit“ (1925) von Viktor Šklovskij / Vsevolod Ivanov als literarische Erforschung der (westlichen) Massenliteratur