Forschergruppe „Philologie des Abenteuers“
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Spannung im Text

Tagung der DFG-Forschungsgruppe „Philologie des Abenteuers“ in der Seidlvilla München (Nikolaiplatz 1b)

01.07.2022 – 02.07.2022

Plakat "Spannung im Text"

Organisation: Wolfram Ette

Die Schwierigkeiten, in die man gerät, wenn man versucht, sich mit dem Begriff der Spannung theoretisch auseinanderzusetzen, haben einen Grund darin, dass er einerseits in einer kaum noch fassbaren Allgemeinheit entschwindet, mit ihm andererseits aber höchst konkrete Phänomene bezeichnet sind. Wie verhalten sich die »Spannung des Lebens« und die »Spannung im Text« zueinander? Am einen Pol steht fast schon die Identifikation von Spannung und Zeitlichkeit, am anderen finden sich überaus spezifische literarische Phänomene. Wie kommt man vom einen zum anderen, oder umgekehrt vom anderen zum einen?
Auf dem literarischen Feld wiederholt sich das Problem. Ohne Spannung kann es keine Literatur geben. Sind in den Texten nicht Signale enthalten, die mich dazu motivieren, die Anstrengung des Weiterhörens oder -lesens auf mich zu nehmen würde das ganze System nicht existieren. Spannung ist eine Erscheinungsform der Autonomie von Literatur. Zugleich ist die Spannungsliteratur im engeren Sinne ein Bereich für sich – und nicht der mit dem besten Ruf. Ein Roman von Stephen King und ein Sonett von Petrarca sind beide spannend. Wären sie es nicht, wären sie nicht Literatur. Aber sie sind es in so unterschiedlicher Weise, dass man von dem einen als Spannungsliteratur sprechen kann, bei dem anderen jedoch nicht einmal auf den Gedanken käme.
Und wo in diesem Feld ist die Abenteuerspannung im engeren Sinn zu verorten? Wie ist ihr Verhältnis zur dramatischen Spannung, zum Horror, zur Spannung von Märchen? Wenn wir ältere Abenteuertexte als nicht spannend empfinden: Liegt das an ihnen oder an uns? Ist Spannung ein Produkt der erzählten Form, oder einer Einstellung zur Zeit, die sich historisch verändern kann?
Diese und andere Fragen sollen auf der Tagung „Spannung im Text“ am 01. und 02. Juli 2022 diskutiert werden.

Format:

Die Tagung findet im Hybrid-Format statt. Für den Besuch der Vorträge in der Seidlvilla und die Keynote-Lecture an der LMU (Professor-Huber-Platz 2, Hörsaal W101) ist keine Anmeldung erforderlich.

Der Zugangslink für die Teilnahme über Zoom lautet:  https://lmu-munich.zoom.us/j/91336561630?pwd=eHloYXU3bGtTVHl3YlVoU1NKSUMrQT09

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