Forschergruppe „Philologie des Abenteuers“
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Abenteuer und Liebe

Der Schwerpunkt „Abenteuer und Liebe“ dient der Untersuchung des komplexen Verhältnisses zwischen Abenteuerweg und Liebessujet, das die Struktur der antiken und der mittelalterlichen Gründungstexte entscheidend mitbestimmt und auch in späteren Epochen virulent bleibt. Namentlich der offenkundige Zusammenhang zwischen der Entstehung einer weltlich orientierten höfischen Literatur um 1200 und der Neubewertung und -inszenierung erotischer Liebe zum gleichen historischen Zeitpunkt macht die Erforschung dieser Konstellation zur Aufgabe für jedes Projekt, das sich mit der Geschichte des abenteuerlichen Erzählens befasst.
Die narratologische Herausforderung, welche der Schwerpunkt bereithält, besteht darin, die Verbindungen zwischen Liebessujet und Erzählform zu analysieren; zu verstehen, wie das disruptive, auch narrativ schwer kontrollierbare Potential erotischer Strebungen auf diese Form einwirkt. Dieses Potential beinhaltet, wie die abenteuerliche Erzähltradition zeigt, nicht zuletzt auch eine erhebliche Kraft zur Produktion von Phantasmen und Fiktionen. Diese Produktion gehört, ebenso wie die erkennbar enge Verbindung zwischen Liebesplots und problematischen Signifikanteneffekten wie Lüge, Verführung, Verstellung, Maskerade zu den genuinen Gegenständen einer Philologie des Abenteuers.

Zugeordnete Forschungsprojekte: